Wie ein Esel mein Herz öffnete: Traumaheilung durch Schmerz und Selbstfindung
Was als spontane Hilfsaktion begann, entwickelte sich zu einer intensiven Reise nach innen – eine Auseinandersetzung mit alten Wunden und dem Wiederfinden meines inneren Gleichgewichts. Begleite mich auf dieser emotionalen Reise, auf der ich erkennen musste, dass der Wunsch, Milagro zu retten, auch der unbewusste Versuch war, mich selbst zu heilen.
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Nach einer endlosen 48-stündigen Reise aus Deutschland kam ich erschöpft in Mexiko an, in meiner geliebten Casa Lavanda. Der Kaffee am Morgen schmeckte besonders gut, während ich draußen im Garten saß und dem Rauschen des kleinen Flusses hinter unserem Garten lauschte. Doch diese friedliche Stille wurde durch Tillmanns Rückkehr unterbrochen.
Tillmann, mein Lebensgefährte, kam mit unseren Hunden vom Spaziergang zurück, doch sein Gesichtsausdruck verriet mir sofort, dass etwas nicht stimmte. „Die Eseldame der Nachbarin wurde angegriffen. Ich glaube, sie braucht Hilfe.“ Ohne zu zögern, stand ich auf und ging mit ihm.
Ein Moment der Ohnmacht – Begegnung mit Fräulein Esel
Als wir vor der verletzten Eseldame standen, stockte mir der Atem. Mein Verstand schrie: „Nein, Nein, Nein!“, und mein Herz fühlte sich an, als würde es sich in meinem Brustkorb verkriechen, so tief, dass ich es kaum noch spürte. Ein unerträglicher Schmerz bohrte sich in meine Brust, und die Tränen liefen mir über das Gesicht.
Tillmann begann, die Wunden (siehe Fotos - nur bei emotionaler Stabilität anschauen) der Eselin mit Desinfektionsmittel zu besprühen. Ich stand wie gelähmt, überwältigt von Panik und Trauer. Mein Kopf spielte die Szene vor meinem inneren Auge ab: die Eseldame, angebunden und wehrlos, inmitten der Nacht von Straßenhunden angegriffen. Sie hatte keine Chance zu fliehen, war ausgeliefert und allein. Diese Vorstellung war für mich nicht zu ertragen.
Die Entscheidung für Leben: Hilfe für die verletzte Eselin
Wir machten uns auf den Weg, um die Besitzerin der Eseldame zu suchen. Als wir sie schließlich fanden, fuhren wir gemeinsam zurück zu dem schwer verletzten Tier. Die Besitzerin schien geschockt, aber auch emotional abgekapselt – als ginge es hier um einen kaputten Kühlschrank und nicht um ein Lebewesen. Dennoch wirkte sie verloren, überfordert, und meinte, es wäre wohl besser, das Tier zu erlösen. So könne die Eselin ihr ja nicht mehr dienen.
Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben, und schlug ihr vor: „Lass uns einen Tierarzt holen. Er kann entscheiden, ob sie an einen Ort gebracht werden kann, wo sie ärztliche Versorgung bekommt, oder ob es wirklich keine Rettung mehr gibt.“
Die Besitzerin schien erleichtert und nahm das Angebot an. Tillmann und ich machten uns sofort auf den Weg und organisierten eine Tierärztin, die sich intensiv für den Tierschutz in Oaxaca engagiert.
Mexikanische Telenovela? Die Rettungsmission wird zum Drama
Während wir die Tierärztin aus der Stadt abholten, wurde die Eseldame jedoch erneut angegriffen. Die Besitzerin hatte sie einfach an dem ursprünglichen Ort stehen lassen —offenbar überfordert und verwirrt.
Ich war entsetzt, wütend und konnte nicht fassen, wie sie die Eselin schon wieder so schutzlos zurückgelassen hatte. Doch es sollte noch schlimmer kommen.
Als die Tierärztin begann, die Wunden der Eselin zu reinigen und sie mit Schmerzmitteln sowie Antibiotika zu versorgen, entschloss sie sich, das Tier in eine spezialisierte Klinik für Pferde und Esel zu bringen. Doch plötzlich versammelte sich eine große Menge aus der Nachbarschaft.
Die Besitzerin war verschwunden, und die Eselin stand inmitten einer wachsenden, aufgebrachten Menge, die vehement darauf bestand, dass das Tier nicht weggebracht werden dürfe. Selbst als die Tierärztin auf die lebensbedrohliche Situation hinwies, zeigten sich die Nachbarn unnachgiebig.
Letztendlich musste die Polizei eingreifen und entschied zugunsten des Tierschutzes, sodass die Rettungsaktion bis in die frühen Morgenstunden dauerte, bis die Eseldame um etwa 2 Uhr sicher war.
Ein Schlag ins Gesicht: Der Vorwurf und seine tiefere Bedeutung
Kaum war die dramatische Rettungsaktion beendet, erreichte uns eine schockierende Nachricht: Die Nachbarn hatten unsere Hilfe als Schuldeingeständnis interpretiert und Tillmann und mich angezeigt, mit der Behauptung, unsere Hunde seien für die Verletzungen der Eselin verantwortlich.
Dieser Vorwurf traf mich wie ein Schlag ins Gesicht und ließ mich emotional völlig aus der Bahn geraten, und ich wusste nicht einmal mehr, was ich genau fühlte. Ich hatte doch etwas Gutes getan! Ohne unser Eingreifen hätte die Eselin niemals überlebt. Warum sieht das niemand?
Die darauffolgenden Tage waren geprägt von intensiven Symptomen: Meine Muskeln schmerzten, ich war dauerhaft angespannt, litt unter Kopfschmerzen und fühlte mich zunehmend erschöpft. Diese körperlichen Beschwerden, begleitet von Panikattacken, machten mir deutlich, dass etwas Tiefes in mir berührt worden war.
Ich erkannte schließlich: „Ich befinde mich mitten in einer Traumaaktivierung.“
Im Spiegel der Eselin: Eine Konfrontation mit vergangenem Schmerz
Mit wurde allmählich bewusst, dass der Anblick der verletzten Eselin im Busch ein tief verborgenes Trauma in mir wachrief. Ihr Zustand – die Schutzlosigkeit, die Vernachlässigung und der schmerzliche Verlust von Ohren und eines Teils ihres Augenlichts – spiegelte eine eigene, tief verwurzelte Verwundbarkeit in mir wider.
Auch ich hatte in meiner Kindheit Momente erlebt, in denen ich mich vernachlässigt und schutzlos fühlte. Seither trage ich die Sehnsucht in mir, dass jemand für mich da ist, mich beschützt und hält.
Die Energie, die ich aufbrachte, um ihr zu helfen, kam letztlich aus diesem inneren Bedürfnis, mich selbst zu retten – aus einem verzweifelten Herzen, das nach Liebe und Schutz suchte. „Ich kümmere mich, ich beschütze dich.“ Die Rettungsaktion entsprang nicht nur Mitgefühl, sondern auch dem Wunsch, mein eigenes innere Kind zu heilen.
Als die Eselin schließlich in Sicherheit war, verspürte ich Erleichterung. Doch meine eigenen Wunden blieben offen, und ich fiel in eine depressive Stimmung.
Wenn das Ego Schutz in der Opferposition sucht
Die Kritik und der fehlende Dank der Nachbarn für meinen Einsatz verstärkten mein Gefühl der Isolation und drängten mich tiefer in die Opferrolle. Alte Gedanken wie „Warum wird mein Einsatz nicht anerkannt?“ oder „Was habe ich falsch gemacht?“ öffneten längst vernarbte Wunden und ließen die alte Verletzlichkeit erneut aufleben.
Erst später erkannte ich, dass mein Ego in dieser Opferposition Schutz suchte – eine Reaktion auf alte Verletzungen und unbewusste Sehnsüchte, die meine Wahrnehmung verzerrten und mich in bekannte Muster zurückwarfen.
Mehr zu den Mechanismen des Ego-Schutzes in der Opferrolle findest du im zweiten Teil des Blogeintrags hier: (Link), erscheint am 21.11.24.
Rückzug und Konfrontation mit dem Schmerz
In meiner Überforderung wünschte ich mir nichts mehr, als allein zu sein, unsichtbar in meiner Hilflosigkeit. Tillmann wollte mich jedoch nicht allein lassen und drängte darauf, seine Hilfe anzunehmen – etwas, das ich in solchen Situationen stets verweigerte. Ich glitt also tiefer in den Widerstand, zwischen dem Verlangen, im Schmerz gesehen zu werden, und der Angst, den Schmerz zuzulassen.
Meine Wahrnehmung verzerrte sich: “Alles schien sich gegen mich zu richten.” Getrennt von Liebe, Sinn und Halt fühlte ich mich einsam und wertlos. Der innere Schmerz schien unerträglich, und ein Teil von mir sehnte sich danach, nicht länger fühlen zu müssen.
Das Opfer in mir sprach: „Ich schaffe das nicht“, „Ich will das nicht“, „Ich halte es nicht mehr aus“ und „Ich will sterben“.
Ja ich wollte sterben. Nicht weil ich nicht mehr leben wollte, sondern, weil ich diese emotionale Wucht in mir nicht mehr aushalten wollte.
Tillmann versuchte, mich zu erreichen, doch ich empfand seine Gesten nicht als Trost, sondern als Verrat an meinem Schmerz.
Die Wut als Wegweiser: Vom inneren Widerstand zur Selbstheilung
Gefangen im Widerstand gegen das Erleben des Schmerzes war ich unfähig, ihn vollständig zuzulassen und zugleich nicht bereit, Tillmanns Hilfe anzunehmen. Dieser Widerstand machte alles unerträglich.
Als Tillmann schließlich verstärkt auf mich einredete, ich solle Verantwortung für mein Wohlbefinden übernehmen, löste das eine Welle von Wut in mir aus. Eine Wut darüber, dass niemand meinen Schmerz wirklich sieht, dass ich so allein bin – eine Wut, die vor allem Hass gegen mich selbst hervorrief.
Doch ich erkannte diese Wut als eine alte Bekannte und wusste, wie ich bewusst mit ihr umgehen konnte. Statt in destruktive Gedanken und Todeswünsche zu verfallen, griff ich nach meinen Kopfhörern, ließ Trommel- und Didgeridoo-Klänge auf mich wirken und tauchte in eine tiefe Mediation ein.
Innere Visualisierung und körperliche Resonanz:
Mein Weg zur Heilung
Wir Menschen nehmen die Welt auf sehr unterschiedliche Weise wahr – manche denken eher in Worten, andere erleben Musik als Farben oder spüren Emotionen als körperliche Empfindungen.
Bei mir äußert sich die Wahrnehmung durch ein ausgeprägtes visuelles Denken, das eng mit einer intensiven Gefühlswelt verknüpft ist. Gedanken und Zusammenhänge erscheinen vor meinem inneren Auge als lebendige Bilder und Szenen.
Diese Art der Wahrnehmung begleitet mich ununterbrochen – sei es beim Sprechen, Nachdenken oder Beobachten meiner Umgebung. Es ist, als ob ein innerer Film abläuft, der mir die Welt auf visuelle Weise erklärt.
Meditationsreisen wie Yoga Nidra oder schamanische Trommelklänge sind daher für mich besonders kraftvolle Methoden, um meine innere visuelle Welt noch tiefer zu erleben. Musik verstärkt diese Bilderwelt und lässt meinen Körper mit ihr in Resonanz treten.
Wenn es mir gelingt, meine inneren Bilder mit den körperlichen Empfindungen zu verbinden, können tiefgreifende Heilungsprozesse angestoßen werden. Dabei geht es nicht um mystische Erfahrungen, sondern um die bewusste Auseinandersetzung mit den auftauchenden Bildern und Empfindungen – ein natürlicher Prozess von Geist und Körper.
Im Folgenden beschreibe ich einen solchen Prozess – gelegentlich, in Verbindung mit psychedelischen Substanzen oder wie in diesem Fall unterstützt durch Musik.
Beginn der Inneren Reise: Wenn der Schmerz endlich Raum einnehmen darf
Ich lag auf der Couch, die Kopfhörer auf den Ohren, und konnte mich nach wenigen Sekunden vollständig auf die Musik einlassen. Vor meinen geschlossenen Augen entfaltete sich nun eine intensive visuelle Welt.
Diesmal fühlte es sich an, als würde ich wie im freien Fall in die Unendlichkeit meines Schmerzes fallen:
“Plötzlich sah ich mich selbst am Boden liegen – eingekrümmt, dünn, leblos und fast tot, blau angelaufen, kalt, nackt und schutzlos. Es war, als läge ich am Grund eines Brunnens, betrachtet durch einen engen Tunnel.
Der Blick weitete sich, und die Szenerie veränderte sich: Hunde kamen heran und rissen Fleischstücke aus meinem noch lebenden Körper. Um mich herum standen Menschen – abgeschnitten von jeglicher mitfühlenden Emotion.
Ihre Gesichter waren leer, wie weißes Papier, ohne jegliche Regung.”
Während ich diese Bilder in meiner inneren, visuellen Welt durchlebte, spiegelte sich die Intensität in meinem Körper wider. Mein Körper reagierte mit einer Welle von Tränen, Schweiß und Atemnot, während ich förmlich von den Emotionen durchflutet wurde. Tränen, Rotz und Schweiß durchnässten mich vollständig und ließen mich die tiefe Verbindung zwischen innerer und äußerer Welt spüren.
Die erste Transformation der inneren Reise: Die Kraft des Lichts
Inmitten dieser Dunkelheit und Hilflosigkeit veränderten sich plötzlich die Bilder vor meinem inneren Auge:
“Ein Licht strömte aus meinem leblosen Körper hervor, pulsierend wie eine kraftvolle Schallwelle. Es stieß die kalten, gesichtslosen Gestalten und die angreifenden Hunde zurück – nicht mit Gewalt, sondern mit einer klaren, kraftvollen Grenze. Dieses Licht kam tief aus meinem Inneren, erhellte die Szene und löste meinen Körper auf.”
“Es war, als würde das Licht ein starkes „Nein“ zu all dem Unbewussten und Bedrohlichen sagen. Diese Präsenz war mächtig und zugleich sanft, fast göttlich, und umhüllte mich mit Schutz und Klarheit, ohne dabei anderen zu schaden.”
Gleichzeitig, in der materiellen Welt auf der Couch liegend, spürte ich dieses Licht in meinem Körper.
Mein erschöpfter, verkrampfter Körper begann sich tatsächlich aufzurichten. Meine Wirbelsäule streckte sich, mein Brustkorb weitete sich, und ich fühlte das Leben wieder durch meine Adern fließen.
Das Licht aus meiner visuellen Welt durchflutete auch meinen physischen Körper – eine reine, starke und gnädige Kraft. Es hielt die Dunkelheit auf Abstand, schuf eine sanfte Grenze und erlaubte mir, den Schmerz zu betrachten, ohne in ihm zu versinken/ mich damit zu identifizieren.
Die Kraft der Selbstermächtigung erkennen. Verbindung mit dem Selbst.
Mein Gefühl, ein Opfer zu sein, wurde durch Selbstermächtigung ersetzt. Ich versuchte nicht mehr, die Verantwortung im außen zu suchen – ich holte mir meine innere Kraft zurück. Mir wurde klar, dass mein Widerstand und der Wunsch, mich zurückzuziehen, in Wirklichkeit Ausdruck dafür waren, dass ich meine eigene Stärke und Kraft verleugnete.
Der Schlüssel lag darin, den Schmerz anzunehmen und darauf zu vertrauen, dass ich ihn tragen kann — und meine Fähigkeit für innere Standhaftigkeit in Erinnerung zu rufen. Die Gedanken in einem Zustand des Widerstands wandelten sich daher von:
„Ich schaffe das nicht“, „Ich will das nicht“, „Ich kann nicht weiter“ und „Ich will sterben“, zu
„Ich schaffe das, ich bin fähig, ich will das, ich bin hier und mache weiter – ich lebe!“
Die zweite Transformation der inneren Reise: Innere Wärme und Heilung
Während ich in diesem Zustand des Lichts in meiner visuellen Welt verweilte, spürte ich, wie in der materiellen Welt mein Körper begann, sich zu lösen. Meine Muskeln entspannten sich, mein Herz füllte sich mit Wärme, und ein tiefes Gefühl der Sicherheit breitete sich bis in die Zellen meines Körpers aus.
Und während diese körperliche Veränderung stattfand, veränderte sich auch die visuelle Welt vor meinem inneren Auge:
“Meine Hunde kamen auf mich zu, beschnupperten und leckten liebevoll meinen friedlich daliegenden Körper. Dann erschien Milagro, die Eselin. Sie sah mich an, geheilt, aber ohne ihre Ohren. Sie begegnete mir direkt, ihre Augen voller Dankbarkeit und Wertschätzung.”
Ohne Worte übermittelte sie mir ein Gefühl tiefen Friedens – als würde sie mir den inneren Frieden schenken, den ich so lange gesucht hatte. Ihre Präsenz war zugleich sanft und kraftvoll und vermittelte mir das Gefühl, dass mein Schmerz endlich anerkannt war.
Abschluss der inneren Reise: sanfte Ankunft in der materiellen Welt
Langsam öffnete ich meine Augen, spürte meinen Atem und kehrte sanft in die Wirklichkeit zurück. Ich fühlte mich erschöpft, aber zugleich, als hätte eine schwere Last meinen Körper verlassen.
In mir war Ruhe, Frieden, Erdung. Einfache Dinge wurden plötzlich wieder kostbar: ein Glas Wasser, ein Bissen Essen, der Duft einer frisch gepflückten Zitrone aus dem Garten.
Ich nahm eine dusche, räumte mein Haus auf, zündete Kerzen und Räucherstäbchen. Die Nähe zu meinem Partner wurde wieder möglich, und ich konnte mich in seine Arme legen und mir den Kopf streicheln lassen.
Rückkehr in den Alltag und neue Perspektiven
Nach dieser Reise kehrte die Wahrnehmung von Klarheit und Lebendigkeit zurück. Der Schleier der verzerrten Wahrnehmung hob sich, und mein Herz öffnete sich – für mich selbst und die Welt um mich herum.
Das Gefühl, ein Opfer zu sein, wich einem tiefen Empfinden von Selbstermächtigung. Anstatt mich weiterhin vor äußeren Verletzungen zu schützen, erkannte ich und nahm meine innere Kraft an. Der Schmerz, den ich zuvor als Feind betrachtet hatte, verwandelte sich in ein Werkzeug der Selbsterkenntnis und des inneren Wachstums.
Tag für Tag konnte ich wieder bewusster am Leben teilhaben. Mit dieser neu gewonnenen Ruhe reflektierte ich vergangene Situationen und die Reaktionen der Menschen um mich herum aus einer neutraleren Perspektive.
Das Verhalten der Nachbarn könnte verschiedene Ursachen gehabt haben. Möglicherweise fühlten sie sich ungerechtfertigt in ihre Angelegenheiten eingemischt, sahen ihre traditionelle Sichtweise auf den Umgang mit Tieren infrage gestellt oder fühlten sich durch meine starke emotionale Reaktion diskriminiert oder abgewertet.
Dieses Verständnis hätte mir damals helfen können, mit mehr Frieden und Mitgefühl zu reagieren — und nicht alles gleich auf mich zu beziehen.
Doch als meine eigene Wunde getriggert wurde, arbeitete mein Verstand mit diesem Schmerz zusammen und suchte nach der negativsten Erklärung – einer Interpretation, die genau zu meinem inneren Leiden passte.
Fazit & Abschließende Gedanken
Diese Reise hat mir gezeigt, dass das Leiden von Mila ein tieferes, ungeheiltes Trauma in mir aktivierte. Die Konfrontation mit dieser Wunde brachte schmerzhafte, aber transformative Erkenntnisse zutage.
Oft sind es äußere Ereignisse, die uns einladen, nach innen zu schauen und alte Wunden zu erkennen.
Durch das bewusste Erleben und Annehmen solcher Emotionen konnte ich Heilung und innere Freiheit erfahren. Erneut durfte ich erfahren, dass Schmerz kein Feind ist, sondern ein Tor zu Selbstakzeptanz und innerer Stärke, das Mut und Hingabe erfordert, aber letztlich zu tieferer Heilung und Befreiung führt.
Ich hoffe, dass meine Erfahrungen dich inspirieren, deine eigene Verletzlichkeit mit Mitgefühl zu betrachten. Teile gerne deine Reflexionen unten in den Kommentaren oder auf meinem Instagram-Account. Im nächsten Teil des Blogeintrags (Veröffentlichung am 21.11.24) findest du praktische Übungen, um deine Heilung zu unterstützen.
Ein besonderer Dank
Ein besonderer Dank geht an Malte Zierden und Birgit Kos, deren großzügige Spenden Milagros Heilung ermöglichten.
Klicke hier, um Milas tolle Entwicklung auf Instagram zu sehen.